Die Knesebeckstraße stellt eine Querverbindung zwischen den Hauptverkehrsadern Kurfürstendamm, Kantstraße und Hardenbergstraße her. Das Haus Nr. 99, ein achtgeschossiger Neubau, schließt auf dreieckigem Grundriss eine Baulücke zwischen Renaissance Theater und angrenzender Wohnbebauung. Planerisch als Kerngebiet ausgewiesen, ist das Grundstück ein Bindeglied zum gemächlicheren Teil des angrenzenden Wohnviertels. Das Konzept sah eine Mischung aus verschiedenen Wohnungstypen mittlerer Größe vor, außerdem Gewerbenutzung im Erdgeschoss und eine Tiefgarage.

 

Die Konstruktion des Gebäudes ist auf einem einheitlichen Achsabstand aufgebaut. Die Fügung der sieben unterschiedlichen Wohnungstypen innerhalb der möglichen und stadtplanerisch vorgegebenen Ausdehnung der Gebäudehülle erfolgt durch additive und vor allem komplementäre Ergänzungen der verschieden großen Volumen (Stacked Villas). Geschosswohnungen wechseln mit Maisonette-Wohnungen und Apartments. Damit wird die Wahl des Wohnungstyps innerhalb des Hauses zu einem Akt der individuellen Aneignung seitens der Bewohner. Die Wohnbereiche sind durch Zwischenwände funktional gegliedert und durch raumhohe, große Schiebetüren entlang der Fassaden miteinander verbunden. Diese räumliche Gliederung eröffnet die Möglichkeit einer flexiblen Belegung der Räume und die verknüpfte Wegführung ist offen für die jeweiligen Gewohnheiten der Bewohner. Jede Wohnung hat ruhige Zimmer und Balkone zum Hof.

 

Das an der Knesebeckstraße liegende Treppenhaus öffnet sich mit einem 1 ½ geschossigen Foyer zum Aussenraum. Es folgt damit dem Kontext und der Tradition bürgerlicher Wohnhäuser in Berlin Charlottenburg.

Rückansicht mit auskragenden Balkonanlagen

Galerie im Zwischengeschoss

Treppenanlage mit Blick zur Knesebeckstraße

Maisonettewohnung Fassadeninnenansicht mit Hebe-Schiebefenster

En suite Verbindung mit Schiebetüren entlang der Loggien-Fassaden

Aussicht aus dem straßenseitigen Zimmer der Maisonettewohnung

Die Straßenfassade ist mehr als eine raumabschließende Schicht: Sie stellt ein selbstständiges räumliches und bauliches Konstrukt dar, welches vorspringend über die Sockelgeschosse die Wohnungen als Ganzes und im Einzelnen repräsentiert.

 

Jede Wohnung wird durch eine große Öffnung in der steinernen Wand zum öffentlichen Straßenraum hin „gerahmt“ und ist von außen eindeutig im unregelmäßigen Fassadenrelief zu lokalisieren. Die Tiefe der Loggienfassade erzeugt einen Raum, der sowohl als Ergänzung des Innenraumes, als auch als schützende Distanz nach außen wahrgenommen wird.

 

Die Loggien bilden einen Wetterschutz in allen Jahreszeiten. Die zurück gesetzten Hebe-Schiebetüren stören den Innenraum auch im geöffnetem Zustand nicht und erlauben so eine beiläufige Nutzung. Weiche Lichtreflexion des hellen römischen Travertins sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung der Wohnräume. Weit ausladende Balkone auf der Hofseite sind den Essbereichen zugeordnet und entsprechend nutzbar.

En Suite-Verbindung mit Schiebetüren und Treppenaufgang Maisonette-Wohnung

Loggia, Seitenwände tragend vermauert, Travertin

Treppenhaus B, zum Hof orientiert

Wohnungseingangstüren

Aufgang B, Foyer mit Infinity-Decke

Ansicht Straßenseite